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Gegen Verfolgung, Ausgrenzung und Hass … Leb wohl, Sarah Hegazy

Wir, die revolutionäre sozialistische Freiheitsbewegung trauern um Sarah Hegazy, die gestern unsere Welt verlassen hat. Wir unterstützen ihre Gefährten, ihre Familie und ihre Angehörigen, denen die Hasser keine Minute Zeit gaben, um über sie zu trauern. Sarah‘s Todesanzeigen im Netz wurden mit ihren Hass-Kommentaren überflutet.

Es ist schwierig, Sarah Hegazy zu beschreiben. Sie war eine außergewöhnliche Kämpferin in allem, was ihr wichtig war, sei es in Bezug auf Geschlecht, Feminismus, Klasse oder andere Themen. Sie kämpfte für LGBT-Rechte gegen Ausgrenzung, Hass und Verfolgung, stand solidarisch mit politischen Häftlingen und scheute keine Mühe, den Kampf der Arbeiter gegen ihre Ausbeutung und Verarmung zu unterstützen.

Wir und die Welt haben Sarah Hegazy verloren. Ihre Erfahrung von Inhaftierung, sexuellen Übergriffen, Ausgrenzung, Diskriminierung und Hass haben sie zu schweren Depressionen geführt. Sie wurde zum Selbstmord getrieben, nur weil der Staat ihren Körper, ihre sexuelle Orientierung und die privaten Freiheiten im Allgemeinen kontrollieren will. Genau wie er den Lebensstandard von Armut, Hunger kontrolliert: mit Unterdrückung, Verhaftungen und Folter. Sarah hat kein ein Verbrechen begangen, indem sie ihre wahre Identität ausleben wollte. Sexuelle Verbrechen sind vielmehr Belästigung, Vergewaltigung, Untersuchungen für Jungfräulichkeit und Verfolgung aufgrund sexueller Orientierung oder Gedanken. Das sind jene Verbrechen, die der Staat oft selbst begeht und zu anderen Zeiten vollständig duldet. Verfolgung, die Anstiftung zum Hass und die Anstiftung zur Gewalt sind ebenfalls Verbrechen.

Aber wir haben den Traum nie verloren. Sarah hat für eine gerechtere und barmherzigere Welt gekämpft. Für eine andere Welt, die Vielfalt akzeptiert, stolz darauf ist und gegen alle Formen von Diskriminierung und Ausbeutung kämpft. Unser fortgesetzter Kampf für genau diese Welt ist die beste Hommage für Sarah. Er ist die beste Antwort auf die anhaltende Hasskampagne. Wir sprechen hier nochmal unsere bedingungslose Solidarität mit Sarah, ihren Gefährten, ihren Freunden und der LGBT-Community aus: gegen Verfolgung, Ausgrenzung und Hass.

Revolutionäre Sozialisten
16 Juni 2020